Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Richtig ist, dass die Schul- und mit Abstrichen auch die Studienzeit die bildungsintensiven Phasen des Lebens sind. Eine Zeit, in der Neues fast spielerisch verarbeitet und gespeichert wird, aber auch eine Zeit, in der ein gewisser Druck ausgeübt wird, um zumindest ein Mindestmaß an Bildung zu erreichen. Dafür sorgen schon – meistens jedenfalls – die Eltern: Aus dem Mädchen oder Jungen soll ja etwas werden.
Später im Beruf überkommt einen häufig das Gefühl, dass die Fähigkeit, Neues aufzunehmen, mit zunehmendem Alter deutlich zurückgeht. Man konzentriert sich auf die Anforderungen des Alltags, darüber hinaus ist aber nicht mehr sehr viel Zeit und Kraft für andere Dinge vorhanden. Die Familie registriert diese Veränderung meist zuerst.
Doch die Fähigkeit, neue Seiten an sich zu entdecken, muss nicht mit der Schulzeit enden. Denn Wissenschaftsjournalisten behaupten, dass man auch danach noch jeden Tag ein bisserl schlauer werden kann.
Hier ein Vorschlag: Lesen, lesen, lesen …!
Im Facebook-Zeitalter lebt man häufig in einer Information-Blase, die sich auf aktuelle Ereignisse oder auf berufsspezifisches Wissen reduziert. Aus dieser Blase gilt es auszubrechen, in dem man sich öffnet. Zum Beispiel, in dem man ein völlig unbekanntes Magazin im Laden kauft. Natürlich kein Heft, das vor allem aus Bildern und großen Überschriften besteht. Man sollte sich schon die Mühe machen, einen längeren zusammenhängenden Text zu lesen. Oder einen Krimi liest, der von Freunden empfohlen wurde. Oder in dem man etwas tut, was man immer schon mal tun wollte: Ein altes Buch auskramen und es endlich komplett oder noch einmal lesen.
Neue Gehirnregionen ansprechen
Lesen tut gut, denn es beansprucht die Teile des Gehirns, die für das Lösen von Problemen, Erkennen von Mustern, Wiederherstellen von Erinnerungen und Ausweiten des Vorstellungsvermögens zuständig sind. Das sind Eigenschaften, die jede Führungskraft braucht. Oder die Sie zur Führungskraft machen.
Also: Mehr lesen, dann werden Sie – auch im übertragenen Sinn – ganz neue Seiten an sich entdecken.
Toller Artikel zum Lesen, es ist richtig, lesen nimmt die Geschwindigkeit aus dem Alltag, es erdet und baut letztendlich auch Stress ab. Ich freue mich auf weitere tolle Blog-Artikel von Dir
Danke, Markus, für Dein tolles Feedback!
Obwohl die neuen Medien häufig verteufelt werden, bin ich der Überzeugung, dass es egal ist, ob man ein Buch als gedrucktes Buch oder als E-Book liest. Häufig wird dem Gedrucktem mehr Glauben geschenkt. Das ist ein Irrtum.
Man muss sowieso allem gelesenen kritisch gegenüber stehen und einem Faktencheck unterziehen.
“das Gefühl, dass die Fähigkeit, Neues aufzunehmen, mit zunehmendem Alter deutlich zurückgeht.” Von deutlich kann keine Rede sein. Aber es gibt ein wissenschaftlich abgesichertes Gegenmittel gegen den Abbau im Alter. Natürlich Lesen, aber nicht nur lesen allein nützt, sondern die ständige geistige abwechselungsreiche Herausforderung. Dabei geht es mir nicht darum, mich als Führungskraft zubeweisen. Ich war nie Führungskraft und werde es als Rentner auch nie sein.
Nein, es geht nicht um den beruflichen Erfolg. Das war einmal. Es geht einzig allein um den Spaß am Leben und am Lernen.
Das muss von klein auf an eingeübt werden und selbstverständlich sein. Leider ist das Leseverständnis in Deutschland nach wie vor sehr, sehr schlecht. Als Lehrer in der Erwachsenenbildung merke ich das immer wieder.
Lesen und Lernen ist eine Einheit und hält der Alterungsprozess massiv auf. Das hat die Nonnenstudie (https://de.wikipedia.org/wiki/Nonnenstudie) deutlich gezeigt.
Meine Frau und ich lesen jedenfalls mehrere Stunden am Tag. Da kann man alle Medikamente getrost in die Tonne werfen.